Ein neuer Stadtteil entsteht Stadtteilmanagement Nordwestbahnhof
Noch rollen hier die Züge, doch schon bald wird am Nordwestbahnhofgelände ein neuer, lebendiger Stadtteil entstehen. Die zentrale Lage in der Stadt ermöglicht ein attraktives Viertel zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Erholen sowie für Sport und Kultur.
Der Nordwestbahnhof ist das größte noch verbliebene innerstädtische Entwicklungsgebiet. Seine Neugestaltung wird die gesamte Insel zwischen Donaukanal und Donau, auf der sich der 2. und der 20. Bezirk befinden, enger miteinander verbinden, für die Bevölkerung öffnen und durch mehr Grünraum nachhaltig positiv entwickeln.
Damit wird die mehr als 1,5 Kilometer lange und 400 Meter breite Barriere zwischen Augarten und Dresdner Straße, die die Brigittenau bis heute in zwei Teile trennt, aufgehoben.
Entwickelt wird das Areal von der Stadt Wien gemeinsam mit der Eigentümerin ÖBB sowie Bauträgern*innen und Investor*innen. Der neue Stadtteil soll leistbares Wohnen, sozialen Zusammenhalt und Klimaschutz miteinander verbinden. Das ist geplant:
neue Verbindungen im Bereich öffentlicher Verkehr und aktive Mobilität
großzügige Grün- und Erholungsflächen
eine "High Line" als direkte Fuß- und Fahrradverbindung vom zukünftigen Nordwestbahnviertel bis zur Donau
4 Schulstandorte
Viel Platz für Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe
vier Hochhäuser
Das Gelände wird derzeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. 2024 starten die Abbruch-Arbeiten der nicht mehr benötigten Gebäude.
Welche Bauträger am ehemaligen Nordwestbahnhof tätig werden, steht noch nicht fest. Daher ist auch die Anmeldung für eine Wohnung derzeit noch nicht möglich.
Das GB*Stadtteilmanagement informiert
Wir sind mit unserem GB*Stadtteilmanagement rund um den Nordwestbahnhof aktiv, informieren Bewohner*innen und Interessierte zu Entwicklungen vor Ort und haben ein offenes Ohr für Ideen und Anregungen zum neuen Stadtteil.
GB*Stadtteilmanagement Nordbahnviertel / Nordwestbahnhof Nordbahnstraße 14, 1020 Wien | mitte@gbstern.at MO, MI, DO, FR 14-18 Uhr, DI 9-13 Uhr
Derzeit haben Sie auch die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Expert*innen über das Nordwestbahnviertel auszutauschen. Seien Sie mit dabei bei unseren Urbanist*innencafés.
7. November 2024, 15-18 Uhr Gast: Bertam Ernst, Autor des Masterplans Nordwestbahnhof Einblicke in den Masterplan und die Vision für den Nordwestbahnhof.
28. November 2024, 15-18 Uhr Gast: Monika Hohenecker, Regioplan Informationen zur geplanten Entwicklung der Erdgeschosszonen im neuen Quartier.
12. Dezember 2024, 15-18 Uhr Gast: Ljuba Goger, MA21 Informationen zu den geplanten Projekten und Maßnahmen der Stadt Wien.
Der neue Stadtteil in Zahlen
Fläche: ca. 44 Hektar - das entspricht etwa der Größe des Stuwerviertels im 2. Bezirk
Einwohner*innen: ca. 16.000 - das sind etwa so viele Menschen wie in Tulln leben
Wohnungen: rund 6 500
Wohnungsanteil: rund 70 % - der Rest ist für Büros, soziale Infrastruktur, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen sowie Schwerpunktnutzungen wie Bildung und Kultur vorgesehen
Arbeitsplätze: ca. 4.700
Grünanlagen: 10 Hektar - das entspricht der Größe der "Freien Mitte" im Nordbahnviertel
Zwischennutzung
Eine ehemalige Industriehalle ist derzeit temporäre Spielstätte der freien Performance-, Tanz- und Theaterszene. Das Gelände wird von brut Wien und den Wiener Festwochen bis Ende 2023 genutzt.
Im STADTRAUM in der Nordwestbahnstraße 16 bietet eine Ausstellung einen umfassenden Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bahnareals. Ein Info-Center der ÖBB sowie eine sehenswerte historische Ausstellung des Vereins Tracing Spaces im Museum Nordwestbahnhof sind im selben Gebäude angesiedelt.
Vor der STADTRAUM entstand 2021 ein neuer Nachbarschaftsgarten. Und im August 2022 fand das Streetart-Festival Calle Libre im Nordbahnviertel statt.
Geschichte des Nordwestbahnhofs
Auf dem Gelände des ehemaligen Vergnügungsetablissements "Universum" wurde 1873 ein Kopfbahnhof für die Nordwestbahn eröffnet. Die Bahn selbst entstand unter der Leitung von Baudirektor Wilhelm Hellwag und war eine wichtige Handelsverbindung bis zur Ostsee.
Im Jahr 1924 wurde der Betrieb des Nordwestbahnhofs eingestellt, da der Personenverkehr stark zurückgegangen war. Die Halle des Bahnhofs wurde nun für Ausstellungen sowie für politische und sportliche Veranstaltungen genutzt und war auch Schauplatz zahlreicher politischer Ereignisse und Großveranstaltungen der Nationalsozialisten.
Im August 1945 wurde der Betrieb erneut aufgenommen, 1959 jedoch endgültig eingestellt. Das im Krieg schwer beschädigte Bahnhofsgebäude wurde bereits 1952 abgerissen.
Heute wird das Areal von Speditionsfirmen genutzt, die hier Lagerhallen und Büros betreiben. Diese sollen bis 2025 ins neue Güterterminal Wien Inzersdorf übersiedeln.
Damit der Nordwestbahnhof nicht in Vergessenheit gerät, sammelte die Geschichtewerkstatt der PWB (Projektleitung Wiener Bahnareale) in Kooperation mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung 2017 Erinnerungen der Bewohner*innen.
Mehr zur Geschichte des Nordwestbahnhofs finden Sie hier.