Vom bunten Miteinander und Orte für Austausch schaffen
Der Floridsdorfer Influencer Juan Son
Wir treffen Juan Son am 1210er Fußballplatz. Juan Son ist Floridsdorfer Influencer mit zahlreichen Followern auf den sozialen Kanälen.
Er hat über 31.000 Follower, war 2024 erstmals im „Rat der Republik“ der Festwochen, ist weltberühmt in Floridsdorf, bekennender Stehbuffet-Fan und noch dazu Clubmanager des Fußballvereins „1210 Wien“, neben dessen Stadion er im Gemeindebau aufgewachsen ist. Und doch kennt man die Person, die hinter den augenzwinkernden Floridsdorf-Memes steckt – und die zum Ziel hat, den Bezirk im Bezug auf Entertainment verbessern zu wollen – nicht. Juan Son möchte anonym bleiben und turnt daher mit selbst gebastelter Stoffsackerl-Maske mit Luftlöchern am Fußballplatz herum. „Mein Herz schlägt für Flodo, weil ich die Ruhe hier genauso schätze wie den Trubel am Bahnhof und die urigen bis modernen Bewohner*innen sowieso!“, sagt er. „Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht, meine Family und die meisten meiner Clique wohnen ums Eck.“
Mehr Veranstaltungen, mehr konsumfreie Begegnungsorte
Wo kann man im Bezirk Energie tanken? Schmunzelnd erzählt er vom gemütlichen Abhängen früher an der Tankstelle, nur um im gleichen Atemzug vom Marchfeldkanal, dem Spielplatz im Wasserpark und dem Verweilen am Schlingermarkt zu schwärmen. Beim „Stehbuffet“ am Franz-Jonas-Platz hat er für karitative Zwecke zum gemeinsamen Feiern aufgerufen, zur nichtklimatisierten U6 hat er eine „Hassliebe“ und als Hauptschlagader im Bezirk bezeichnet er ganz klar die Brünner Straße. „Von den Festln in Stammersdorf mit einem Eis in der Hand zu einem Konzert am 1210-Platz. Und dann direkt zum Franz-Jonas-Platz, wo urige Trinkfreudige mit feiernden Junggesell*innen und Anzug-Trägern gemütlich ein Gläschen trinken.“ Das ist für ihn typisch Floridsdorf, das ist der Ort wo seine Freund*innen, die „lässigsten Parties der Welt veranstalten“ und wo Juan Son mit dem Verein „Leiwand“ das „Welt-Floridsdorf-Tage“-Festival organisiert. Das natürlich am 12. Oktober stattfindet.
Ich will mehr Veranstaltungen, mehr Begegnung und mehr konsumfreie Plätze! Ich will die Leute nach dem Sporteln oder Zuschauen am Platz zum Verweilen bei lokaler Kunst und Kultur bringen.
Sein gesamtes Engagement ist ehrenamtlich, denn es ist ihm ein persönliches Anliegen, dass sich was im Bezirk tut. Was er Leuten rät, die neu hier sind? Bei einem der tollen Eisläden ein Eis essen gehen und dann dort die Gegend erkunden. Vom „Spitz“ durch die Schleifgasse zum Schlingermarkt oder sich am Kinzerplatz die Donaufelder Kirche aus Backstein anschauen, laut ihm eine der schönsten Kirchen Wiens. Noch schöner wäre der Platz seiner Meinung nach, wenn statt Parkplätzen mehr Platz für die Menschen wäre. Wenn Juan Son nicht gerade die Stammersdorfer Kellergasse rauf und runter spaziert, um eine Aussicht auf den Bisamberg zu erhaschen, chillt er gerne beim „USUS“ oder gönnt sich ein gutes Essen am Markt. Um mehr über den Bezirk zu erfahren, sollte man übrigens auf jeden Fall beim Pubquiz vorbeischauen. Denn da gibt es nicht nur geballtes 1210-Wissen, sondern es kommen verschiedenste Leute zusammen, wie auch beim „Stramankerl“-Straßenkunst-Festival des Vereins „Bezirksschmankerl“. Und das mag sogar der anonyme Juan Son sehr.