Tipps des Koordinators „Raus aus Gas“ der Wien Energie
zum Fernwärmeausbau in Mariahilf

Wien Energie-Experte im Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Gebietsbetreuung Stadterneuerung. Beide sitzen sich gegenüber.
© GB*/Stepanek

Was es für Gumpendorf bedeutet, ein Pioniergebiet zu sein, wie Fernwärme eigentlich funtioniert und wie der Prozess der Energieumstellung vonstatten geht, erklärt der „Raus aus Gas“-Koordinator DI Menz. Aus seinen bisherigen Erfahrungen weiß er, dass sich die meisten Sorgen der Eigentümer*innen und Wohnungsbewohner*innen durch gute Information zerstreuen lassen. 


Herr DI Menz, BSc. im Interview

Können Sie die Fernwärme kurz erklären und welche Rolle sie bei „Raus aus Gas“ spielt?

Unter Fernwärme versteht man die Nutzung großer zentraler Wärmequellen und deren Verteilung im gesamten Stadtgebiet oder in Teilgebieten, um die Wärme dort für die Raumheizung nutzbar zu machen.

Für Raus aus Gas forcieren wir den strategischen und flächendeckenden Ausbau der Fernwärme. Das heißt, wir nehmen uns nach und nach Gebiete vor und bauen dort die Fernwärme aus. So können wir in den Pioniergebieten und anschließend in weiteren Gebieten, die wir erschließen, sicherstellen, dass die Gebäudeeigentümer*innen zum richtigen Zeitpunkt die Möglichkeit bekommen, sich an die Fernwärme anzuschließen. Dadurch ist der Ausbau für alle planbar.

Fernwärme ist heute schon umweltschonender als beispielsweise Gasetagenheizungen, da sie zentral erzeugt wird. Bis 2040 wird Wien Energie die Fernwärme komplett dekarbonisieren und so unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Fernwärme ist außerdem sehr praktisch, weil jährliche Thermenwartungen, Rauchfangkehrer oder hohe Reparaturkosten entfallen.

Steckbrief

DI Daniel Menz, BSc.

  • Vertriebs- und Marktentwicklung, „Raus aus Gas“-Koordinator Vertrieb

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Wie kann man sich den Prozess der Umstellung vorstellen?

Je nachdem wie die Wärmeversorgung in einem Wohnhaus organisiert ist, verläuft eine Umstellung auf Fernwärme unterschiedlich. Ist bereits eine Zentralheizung vorhanden, kann sehr leicht und unkompliziert umgestellt werden, weil die Leitungen im Haus bereits vorhanden sind und genutzt werden können. Bei einem Gebäude mit Gasetagenheizungen wird im Keller eine Hausstation errichtet und Steigverteilleitungen verlegt. Das ist etwas aufwendiger, aber für die Bewohner*innen auch kein sehr großer Eingriff. Sie bekommen statt einer Gasetagenheizung eine in etwa gleich große Wohnungsstation.  

Wieso wurde Mariahilf mit der Gumpendorfer Straße als Pioniergebiet gewählt?

Die Gumpendorfer Straße ist hinsichtlich ihrer dichten Struktur an Bestandsgebäuden sehr interessant für uns. Hier können wir viel für den weiteren Fernwärmeausbau in Wien lernen. Außerdem lassen sich die Synergien mit dem Projekt Zukunftsfitte Gumpendorfer Straße hier ideal nutzen.

Der Prozess der Energieumstellung will gut kommuniziert sein, weiß der Experte.

Welche Rolle spielt Ihrer Ansicht nach Kommunikation in dem Prozess?

Kommunikation und Information sind immer sehr wichtig. Denn nur wenn ich weiß, wie etwas funktioniert und ich meine Fragen beantwortet bekomme, kann ich eine für mich sinnvolle Entscheidung treffen. Wir haben deshalb einiges an Informationsmaterial aufbereitet, das wir auch in den Lokalen der Gebietsbetreuung Stadterneuerung zur Verfügung stellen. Wir haben eine sehr informative Website zum Thema Raus aus Gas geschaffen: Unter www.rausausgas.at findet man sämtliche Infos zum Thema Fernwärmeausbau und zu den Pioniergebieten und natürlich gibt’s auch Infos zu den aktuellen Förderungen. Wir haben auch eine Kooperation mit der Hauskunft, die Hauseigentümer*innen bei Sanierung und Heizungsumstellung berät. Und wir gehen zu Veranstaltungen und sprechen direkt mit den Hauseigentümer*innen und Mieter*innen. Darüber hinaus haben wir Kooperationen mit Institutionen der Stadt, wie mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung, um Informationen zu verteilen. Das Schöne an der GB* ist, dass sie vor Ort ist und Bewohner*innen dort ansprechen kann. Das ist natürlich auch sehr wichtig.

„Es lohnt sich, rechtzeitig über eine Heizungsumstellung nachzudenken.“

DI Daniel Menz, BSc.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Die Kosten hängen sehr vom Gebäude und der benötigten Wärmeleistung ab. Hier pauschale Aussagen zu treffen ist sehr schwierig. Mit wenigen Informationen zum jeweiligen Haus geben wir aber schnell eine Auskunft und eine erste Preisindikation. Interessenten können sich hier gerne über das Kontaktformular auf unserer Website melden.

Haben Sie einen Tipp für Menschen, die sich informieren wollen?

Ja, unbedingt auf www.rausausgas.at schauen und sich alle relevanten Informationen zum Fernwärmeausbau im eigenen Grätzl holen. Es lohnt sich, rechtzeitig über eine Heizungsumstellung nachzudenken und dazu mit der Hauskunft zu sprechen. Hier bekommt man auch die Informationen zu relevanten Förderungen.


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