Lebensraum Freie Mitte
Biodiversität in der Stadtwildnis

Schwarz-weißer Schmetterling auf einem grünen Blatt
Segelfalter (© Wikipedia)

In der Freien Mitte am ehemaligen Norbahnhofareal sagen sich nicht nur Zauneidechse und Wechselkröte "gute Nacht", sondern auch zahlreiche andere seltene Tiere. Die Stadtwildnis ist damit wichtiger Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die in einer Großstadt sonst kaum zu finden sind.

Hier lassen sich hier der Neuntöter, ein im Stadtraum selten gewordener Vogel, und am Nachthimmel eine große Zahl unterschiedlicher Fledermausarten beobachten. Auch seltene Schmetterlingsarten wie der Segelfalter sind hier zu sehen. Es konnten rund 150 verschiedene Wildbienenarten in der Stadtwildnis nachgewiesen werden und auch die seltene Große Wiesenameise fühlt sich hier wohl.

Die Freie Mitte ist Lebensraum der wichtigsten Wiener Zauneidechsenpopulation. Die streng geschützten und ursprünglich steppenbewohnenden Wechselkröten sind ebenfalls besondere Bewohnerinnen, die auch im Bereich des Rudolf-Bednar-Parks heimisch sind.

  • Grau gepunktete Kröte
  • Ein beige-schwarzer Vogel sitzt auf einem Ast
  • ein Foto einer Zauneidechse die von jemandem gehalten wird

Blühlinge-Oasen für Schmetterlinge

Mehr als die Hälfte der heimischen Schmetterlingsarten ist vom Aussterben bedroht. Um sie davor zu bewahren, haben die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die slowakische Naturschutzorganisation BROZ gemeinsam das Projekt „Blühlinge“ entwickelt:

Im grenzüberschreitenden Projektgebiet, das vom Bisamberg über Wien, Marchegg und Bratislava bis nach Zahorie reicht, werden gezielt Blühflächen angelegt. Diese schafften einen Korridor aus „Trittsteinen“, wo die Bestäuber landen, Nektar finden und sich verbreiten können.

Damit auch das Nordbahnviertel mit der Freien Mitte zu einem solchen Trittstein wird, werden hier Schaubeete mit Futterpflanzen für Schmetterlinge und andere Bestäuber angelegt. Schon heuer entstehen im Bereich der bestehenden Stadtwildnis mehrere „Blühlingsflächen“, später folgen Pflanzflächen entlang der Promenade in der verlängerten Leystraße. Schautafeln sollen über das Projekt informieren und Einblick in die Welt der Bestäuber ermöglichen.