Stadtnatur mitten im Grätzl
Yvonne Sonnleithner im Interview

Yvonne betreut gemeinsam mit ihrem Team vom Fahrradgeschäft popsykkel eine Baumscheibe in der Reindorfgasse im 15. Bezirk. Die kleine Grünfläche vor dem Geschäft ist Erholungsraum, Blickfang und ein Ort gelebter Stadtnatur mitten im Grätzl.
Wer bist du und welche Grünfläche betreust du?
Ich bin Yvonne, wir sind hier in der Reindorfgasse beim Fahrradgeschäft „popsykkel“. Wir haben hier eine Baumscheibe, die unmittelbar vor unserem Geschäft ist. Das heißt, wir haben den Ausblick aus der Werkstatt auf die Baumscheibe. Es ist für uns auch ein Erholungsraum für Pausen zum Beispiel. Es wäre schon sehr schade, wenn sie nicht da wäre, weil es auch über die Jahreszeiten hinweg eigentlich eine sehr angenehme Sache ist, die da unmittelbar beim Arbeitsplatz zu haben.
Ihr seid ein Team - wie betreut ihr eure Baumscheibe?
Wir betreuen diese Fläche im Team – allerdings sehr unkoordiniert. Hin und wieder bringt jemand was mit, bekommt was geschenkt. Es kommen auch immer wieder mal aus der Nachbarschaft Leute, die sagen, sie haben da eine Pflanze, die könnte da doch ganz gut gedeihen. Die haben da hinten tatsächlich einen 50 cm hohen Feigenbaum, der fünf Feigen trägt dieses Jahr.
Es ist aber auch ganz fein, die Dinge mal einfach wachsen zu lassen und zu schauen, ob das nach einem halben, dreiviertel Meter Höhe dann vielleicht einfach zum Blühen beginnt, auch wenn wir gar nicht so genau wissen, welche Pflanze das jetzt eigentlich ist.
Mein Tipp für mehr Artenvielfalt in der Stadt ist, die Dinge auch mal stehen zu lassen und zu schauen, was aus dem vermeintlichen Unkraut wird.
Wie fördert ihr die Artenvielfalt?
Was die Artenvielfalt betrifft, ist es so, dass ich ganz gerne darauf schaue, dass da unterschiedliche Blühpflanzen vorhanden sind, die man dann vielleicht auch mal ein bisschen frei macht vom Druck, der dann von den anderen Pflanzen kommt, damit die sich entfalten können. Es ist ganz spannend, welche Pflanzen von Insekten angeflogen werden und welche nicht. Also zum Beispiel dieser dramatische Kirschbaum, da kommen keine Insekten und unten halten sich wesentlich mehr Insekten auf.
Was ist dein Tipp für mehr Artenvielfalt in der Stadt?
Mein Tipp für mehr Artenvielfalt in der Stadt ist, die Dinge eben auch mal stehen zu lassen und zu schauen, was aus dem vermeintlichen Unkraut wird, weil es ganz überraschend sein kann, was sich da dahinter verbirgt und wie lange und intensiv das vielleicht blühen kann. Ich freue mich schon auf die Disteln dahinten.
Hast du eine Lieblingspflanze und wenn ja, welche?
Wenn ich mich für eine Lieblingspflanze entscheiden muss, dann entscheide ich mich für den kleinen Storchenschnabel da vorne, weil ich den selber eingepflanzt habe und der auch tatsächlich gewachsen ist, weil wir hier nämlich nicht gießen. Das heißt, es können nur Pflanzen wachsen, die mit dieser Umgebung hier zurechtkommen und mit dem Hitzedruck, der hier teilweise stattfindet. Was aber auch nur deshalb funktioniert, weil sich die Pflanzen gegenseitig beschatten.
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