Visionen für eine "Zukunftsstraße"
Beteiligungsprojekt Thaliastraße

© Visualisierung Wendgasse: DnD Landschaftsarchitektur / Grafik: GB*


Von April bis September 2020 brachten BewohnerInnen, StraßennutzerInnen und Geschäftsleute ihre Meinung zur Neugestaltung der Thaliastraße ein. Wir haben die vielen Rückmeldungen ausgewertet, zusammengefasst und an das Planungsbüro übergeben.

Aufgrund der Corona-Pandemie setzten wir im Beteiligungsverfahren unterschiedliche digitale Formate ein, wie z.B. einen umfangreichen mehrsprachigen Online-Fragebogen und einen, ebenfalls mehrsprachigen, Online-Ideenbriefkasten. Zahlreiche AnrainerInnen, StraßennutzerInnen und Geschäftstreibende nutzten unsere Beteiligungsangebote und brachten ihre Anregungen ein.

Die Beteiligung zeigt, dass es viele unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen zur Thaliastraße gibt. Aus den Ergebnissen kristallisieren sich einige Schwerpunktthemen heraus, die als grundlegend für die weitere Planung angesehen werden können.

Mehr Grün für eine kühle Straße

81 % der StraßennutzerInnen, die am Beteiligungsverfahren teilgenommen haben, empfinden die Thaliastraße im Sommer als zu heiß. Der Wunsch nach mehr Grün im Straßenraum ist unumstritten:

Blick entlang einer Straße gesäumt von Gründerzeithäusern. Am Straßenrand parkt ein gelber LKW mit der Aufschrift "Ottakringer"
Der Thaliastraße fehlt es an Grün. (© GB* / Maja-Iskra Vilotijevic)
  • 90 % der Teilnehmenden wünschen sich mehr Bäume; 84 % meinen, dass zusätzliche Grünelemente dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu verbessern.
  • Auch Oberflächen, in denen Regenwasser versickern kann, schattige Sitzmöglichkeiten, begrünte Fassaden und Trinkbrunnen sind weitere Gestaltungselemente, die sich die Mehrheit der Befragten wünscht.

"Das ist DIE Chance, die Thaliastraße für die nächste Generation zu gestalten - und zwar klima- und umweltgerecht", so eine Befragungsteilnehmerin.

Mehr Aufenthaltsqualität vor Ort

  • 67 %  der Befragten wünschen sich mehr Sitzgelegenheiten entlang der Thaliastraße;        55 % votieren für hochwertige Bodenbeläge.
  • Auch Spielelemente für Kinder werden von 54 %  befürwortet.
  • Vor Ort soll es mehr Platz zum Verweilen geben - vor allem der Wunsch nach konsumfreien Zonen ist groß. 
  • Die Sitzgelegenheiten sollten beschattet und teils überdacht sein, die Pflasterungen hell und eben, um eine angenehme und barrierefreie Fortbewegung zu gewährleisten.

„Besonders der Zugang zum Brunnenmarkt sollte offener, weiträumiger und grüner gestaltet werden. Hier wären auch beschattete Verweilmöglichkeiten wichtig", so ein Anrainer.

Weniger Autoverkehr, mehr Sicherheit

Eine umfassende Verkehrsberuhigung ist bei vielen Teilnehmenden Thema. Der Wunsch nach weniger Lärm, weniger Emissionen und mehr Verkehrssicherheit ist groß.

Blick entlang der Thaliastraße, gesäumt von Gründerzeithäusern in hellen Farben
Der Wunsch: Ein sicheres Vorankommen für alle VerkehrsteilnehmerInnen. (© GB*)
  • 76 % der Befragten wünschen sich mehr Platz zum Gehen,
  • 82 % möglichst barrierefreie Wege 
  • und 77 % sichere Querungsmöglichkeiten.

Fragt man die Menschen nach ihrer Vision für die Thaliastraße, wird oft das Tehma Begegnungs- oder FußgängerInnenzone genannt. 

  • 64 % der Befragten wünschen sich mehr Radabstellmöglichkeiten. 
  • Häufig genannt wird auch der Wunsch nach einem baulich getrennten Radweg sowie generell erhöhte Sicherheit für RadfahrerInnen.

„Die Thaliastraße muss gerecht unter den Verkehrsteilnehmer*innen aufgeteilt werden. 2/3 des Platzes gehört dem Auto, aber lediglich 1/3 fährt mit dem Auto. Der Rest ist umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder der Bim unterwegs.“, so ein Befragungsteilnehmer.

Eine detaillierte Übersicht zu allen Beteiligungs-Ergebnissen finden Sie hier zum Download (PDF).

Das Interesse an der Mitgestaltung war groß!

  • 2180 Personen nutzen die Möglichkeit und gaben ihre Meinung mittels Online-Fragebogen in drei Sprachen ab.
  • 66 Nachrichten trudelten zusätzlich in unserem ebenfalls mehrsprachigen Ideenbriefkasten ein.
  • An den Live-Video-Chats nahmen insgesamt 411 ZuseherInnen teil.
  • Bei unseren Going Outs konnten wir persönliche Gespräche mit 73 Menschen führen.
  • Zusätzlich gabe es vor Ort 77 persönliche Gespräche mit Geschäftstreibenden.
  • 39 Personen brachten Anregungen mittels Telefon oder E-Mail ein.

Neben Online-Fragebogen und Ideenbriefkasten gab es noch weitere Möglichkeiten, sich zu beteiligen:

An fünf Terminen im April und Mai organisierten wir Live-Videochats mit ExpertInnen; hier konnten AnrainerInnen und andere Interessierte Fragen stellen und gemeinsam zu unterschiedlichen Themen diskutieren.

Im Juli und August führten wir an vier Terminen am Hofferplatz Gespräche mit PassantInnen über die Zukunft der Thaliastraße und freuten uns über zahlreiche Anregungen, die eingebracht wurden.