Artenvielfalt findet Stadt
Gemeinsam Biodiversität fördern

Biologe Florian Etl sitzt in einem Beet und zeigt auf ein Erklärschild
Florian Etl, Biologe und Initiator des Wiener Biodiversitätskorridors, steckt mit seiner Begeisterung für Insekten an. © GB*/ Dutkowski (© GB*/Dutkowski)


Wie artenreich ist Wien eigentlich? Mehr als man vielleicht denkt. Aber was macht die Artenvielfalt aus und wie können wir sie gemeinsam fördern?

Wien ist ein Biodiversitäts-Hotspot mit vielen heimischen Arten, darunter rund 500 Wildbienenarten. Vernetzte Lebensräume fördern den Gen-Austausch und sichern so das Überleben heimischer Arten. Eine naturnahe Gestaltung mit heimischen (Wild-) Pflanzen spielt dabei eine entscheidende Rolle. 

Mehr naturnah gestaltete Flächen im Grätzl

Gemeinsam wollen wir Flächen finden und Nachbar*innen dafür begeistern die Stadt vielfältiger zu machen. (© GB*/Poppenwimmer)

Wussten Sie, dass Grünflächen nicht nur schön, sondern auch überlebenswichtig sind? Grünflächen bieten nicht nur Erholungsräume und steigern das Wohlbefinden, sondern schaffen auch wertvolle Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen.

Sie verbessern zudem die Luftqualität und das Mikroklima, was insbesondere an heißen Tagen deutlich spürbar ist. Die Stadt wird widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels und die Lebensqualität im Grätzl steigt.

Sie wollen aktiv werden? Wir wissen wie!

Wir sind diesen Sommer in den Bezirken mit unserer GB*Artenvielfalt-Mitmachstation unterwegs und laden zum großen Gartel-Fest in der Kollmayergasse. 

GB*Artenvielfalt-Mitmachstation bei Mariahilf gartelt mit! 
Mittwoch, 23. April 2025, 16–19 Uhr, Kurt-Pint-Platz, 1060 Wien

GB*Artenvielfalt-Mitmachstation bei „Garteln im Bezirk“
Freitag, 25. April 2025, 15-17 Uhr, Staglgasse, 1150 Wien

Gartel-Fest „Artenvielfalt findet Stadt" in Meidling 
Freitag, 23. Mai 2025, 16-20 Uhr, Kollmayergasse 12-23, 1120 Wien

Außerdem planen wir noch gemeinsame Spaziergänge entlang des Lehrpfads für Artenvielfalt – mehr Infos folgen bald! 

Kommen Sie vorbei – wir freuen uns! 
 

Wie kann die Artenvielfalt in der Stadt gefördert werden?

Wer genau hinsieht, entdeckt das im Grätzl auch viele kleine Nachbar*innen wohnen. (© GB*/Poppenwimmer)

Möchten Sie Ihre Baumscheibe oder einen Gemeinschaftsgarten naturnah gestalten und die Artenvielfalt fördern? Viele Bewohner*innen sind schon aktiv und fördern mit ihrem Tun die Artenvielfalt in der Stadt und eine lebendige Nachbarschaft, denn beim Garteln kommen die Leut´zam.

Sei es im Rahmen von Garteln ums Eck beim Betreuen einer Baumscheiben oder mit einem Pflanzgefäß am Fensterbrett, wo wertvolle Nahrung für Insekten gedeiht. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen und sie um ihren persönlichen Tipp für mehr Artenvielfalt gefragt.

Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie mit!

Diese Nachbar*innen machen ihre Grätzl bereits grüner!

© GB*/Daniel Dutkowski

Garteln ums Eck in der Ullmanstraße

Seit 50 Jahren ist die Firma Katzbeck eine feste Größe in Sechshaus. Vor acht Jahren verwandelte das Familienunternehmen die brachliegende Baumscheibe vor dem Geschäft in eine blühende Gartenoase.

Hier lesen Sie die ganze Geschichte!

© GB*/Daniel Dutkowski

Garteln am Migazziplatz

Am Migazziplatz in Meidling entsteht eine grüne Oase für Wildtiere. Biologe Florian Etl und sein Team kreieren ein Paradies für Frühlingspelzbienen, Maskenbienen und Distelfinken.

Lernen Sie mehr über die Artenvielfalt! 

© GB*/Daniel Dutkowski

Garteln in der Theobaldgasse

Christian Gottfried kam zufällig zu seiner Baumscheibe – dank Nachbar und Geschäftspartner Werner Pilz. Heute gestaltet er sie mit großer Begeisterung gemeinsam mit der Nachbarschaft.

Alle positiven Effekte lesen Sie hier!

Fragen und Antworten zum Thema Artenvielfalt in der Stadt

Wieso ist Biodiversität so wichtig?

Biodiversität ist auch in der Stadt besonders wichtig, denn sie stellt sicher, dass die Natur „gesund“ bleibt. Je mehr verschiedene Pflanzen und Tiere es gibt, desto besser können sie sich an Veränderungen, wie verschmutzte Luft oder wärmere Temperaturen, anpassen.

Wieso ist Wien ein Biodiversitätshotspot?

Wien ist aufgrund der geografischen Lage ein Biodiversitätshotspot: Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind hier zuhause, darunter rund 500 heimische Wildbienenarten.

Die Stadt liegt in einem Überschneidungsgebiet verschiedener Großlebensräume, dem Wienerwald/Alpenvorland und dem westlichsten Ausläufer großer Steppengebiete mit einem starken Einfluss des mediterranen Raumes. Zusätzlich gibt es in Wien verschiedene Habitate, darunter Auenlandschaften und Buchenwälder.

Welche Bedrohungen gibt es für die Biodiversität?

Durch Verbauung werden Lebensräume zerstört sowie voneinander isoliert und damit der Austausch mit anderen Tieren oder Pflanzen erschwert. Im schlimmsten Fall ist ihr Aussterben die Folge, denn Pflanzen und Insekten brauchen einander: Pollen und Blüten dienen als Nahrungsquelle, bei der Nahrungsaufnahme sorgen die Insekten für die Bestäubung.

Pflanzen und Insekten wiederum sind Nahrung für Vögel, die zur Verbreitung verschiedener Arten beitragen, indem sie Samen und Früchte an andere Orte transportieren. So entsteht ein wichtiger ökologischer Kreislauf, der für ein klimafittes Wohnumfeld sorgt. Zu weiteren Bedrohungen zählt die Klimakrise, Verschmutzung durch Plastik und andere Abfälle sowie invasive Arten, die einheimische Arten verdrängen und damit das Gleichgewicht im Ökosystem durcheinanderbringen.

Wie wirkt sich die Klimakrise auf die Biodiversität aus?

Die Klimakrise sorgt für höhere Temperaturen und eine zunehmende Anzahl von Starkwetterereignissen. Diese Veränderungen können Lebensräume zerstören oder verändern und die Lebensgrundlagen vieler Arten bedrohen.

Wie wird Biodiversität gemessen?

Um Biodiversität messbar zu machen, werden etwa folgende Indikatoren verwendet: die Artenvielfalt (die Anzahl der verschiedenen Arten in einem Gebiet), die genetische Vielfalt (die Variabilität der Gene innerhalb einer Art) und die Vielfalt der Ökosysteme (die Vielfalt der Lebensräume innerhalb eines geografischen Gebiets).