6.11.2022

Mehr als 1.500 Baumscheibenpat*innen machen die Wiener Grätzl bunter und lebenswerter!

Die Gartelsaison geht zu Ende und die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung ziehen Bilanz. Insgesamt 1.573 Wienerinnen und Wiener haben Baumscheibenpatenschaften – und schaffen, hegen und pflegen damit im Rahmen der GB*-Initiative „Garteln ums Eck“ ein kleines Stück Natur in der Stadt.

Zum Abschluss der Gartelsaison zieht die GB*-Initiative „Garteln ums Eck“ Bilanz: Insgesamt 1.573 Baumscheibenpatenschaften verschönern die Nachbarschaft.

„Es beeindruckt mich sehr, wieviel Zeit, Energie und Liebe die Wienerinnen und Wiener ins Garteln investieren. Mit ihrem Einsatz gestalten sie ihre Wohnumgebung für alle bunter und lebenswerter und stärken das Miteinander im Grätzl. Wer selbst Lust hat zu garteln und eine Baumscheibe zu bepflanzen, bekommt von den Grätzl-Expertinnen und –Experten der  Gebietsbetreuungen Stadterneuerung kostenlose Tipps“, so Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

„Garteln ums Eck“: Baumscheibenpatenschaften sind ein Gewinn für die Nachbarschaft

Gärtnerin Sarah betreut seit zwei Jahren eine Baumscheibe in Döbling und fühlt sich seither dem Bezirk und der Stadt ein Stück weit verbundener, „denn nun bin ich eine von denen, die sich ‚um die Stadt‘ kümmert“, sagt sie und empfiehlt das Garteln in der Stadt wärmstens weiter. „Es macht wirklich Freude, die Arbeit zahlt sich aus und man lernt den eigenen Bezirk, die Menschen besser kennen.“

„Schau, da fliegt eine Dolchwespe!“ Wenn Florian über Biodiversität spricht, kann nur die Sichtung eines Insekts seine Euphorie unterbrechen. „Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu fördern“, erklärt der Biologe, der mit zwei Kolleg*innen auf einer Fläche am Meidlinger Migazziplatz rund 200 Pflanzenindividuen gesetzt und eine Oase für Insekten und kleine Wildtiere geschaffen hat. Das Projekt wird von den Gärtner*innen auch wissenschaftlich begleitet und dokumentiert. Und die Nachbarschaft profitiert ebenfalls – der Biologe veranstaltet Biodiversitäts-Spaziergänge und klärt über den Nutzen städtischer Artenvielfalt auf. Große Freude macht es ihm, wenn er Kinder für das Naturerlebnis begeistern kann.

Für alle Baumscheiben-Gärtner*innen hat Florian einen Tipp: „Wer zu mehr Biodiversität beitragen will, kann blühende Kräuter setzen, Samen sammeln und schauen was aufkommt, oder ein Wildbienenhotel gestalten.“

Garteln stärkt das Miteinander

Christian ist eher durch Zufall zu seiner Baumscheibe in der Theobaldgasse in Mariahilf gekommen: „Mein Nachbar hat mich mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung vernetzt und mich damit zum ‚Paten‘ gemacht“, berichtet er. Dass sich das Garteln mehr als auszahlt, davon ist der Baumscheibenpate mittlerweile restlos überzeugt. Sein Appell lautet, das Garteln nicht als Belastung, sondern als gesellschaftlichen Gewinn zu sehen. „Es ist eine Bereicherung für die Nachbarschaft. 75 Jahre lebe ich in dem Haus, davon war ich 70 Jahre per Sie mit allen. Und jetzt bin ich per Du!“, erzählt der begeisterte Gärtner.

Hier gibt’s mehr Portraits von Baumscheibengärtner*innen.

In bester Kooperation: Garteln ums Eck

Begonnen hat alles vor gut drei Jahrzehnten im Stuwerviertel im 2. Bezirk. Engagierte Grätzlbewohner*innen haben die kleinen Flächen, in denen Stadtbäume wurzeln, in Eigenregie begrünt und bepflanzt. Die bunten Baumscheiben blieben in der Nachbarschaft nicht lange unentdeckt und immer mehr Menschen wollten selbst aktiv werden. Die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung trugen dem steigenden Interesse Rechnung und starteten 2013 in Kooperation mit den Wiener Stadtgärten (MA 42) und den Bezirken die Aktion „Garteln ums Eck“.

So funktionierts!

Dank „Garteln ums Eck“ kann jede und jeder eine Baumscheibe oder/und andere kleine Flächen im öffentlichen Raum begrünen. Das geht mit Unterstützung der GB* rasch und unbürokratisch. Einfach einen öffentlichen Straßenbaum oder Grünstreifen aussuchen und die Adresse mit Foto an die nächstgelegene Gebietsbetreuung Stadterneuerung senden. Die GB* prüft, ob die Baumscheibe verfügbar ist. Wenn ja, wird eine Gestaltungsvereinbarung unterzeichnet und schon geht’s los mit dem „Garteln ums Eck“!

Die Stadtteilexpert*innen helfen nicht nur organisatorisch, sie haben auch viele gute Tipps und Tricks fürs Baumscheibengarteln auf Lager. Denn der Erfolg beim Garteln im öffentlichen Raum ist von mehreren Faktoren abhängig, wie z.B. dem Standort und der entsprechenden Pflanzenauswahl, der Erdbeschaffenheit, einer regelmäßigen Bewässerung v.a. im Sommer oder in der Urlaubszeit, von viel Geduld etc.

Hier gibts alle GB*-Kontakte und -Standorte.


Für Rückfragen kontaktieren Sie bitte:

Gerda Mackerle
Pressesprecherin Vizebürgermeisterin und StRin Kathrin Gaal
T: +43(0) 1 4000/81983
gerda.mackerle@wien.gv.at

Marion Hierzenberger
Öffentlichkeitsarbeit Gebietsbetreuung Stadterneuerung
M: 0676 8118 - 25305
marion.hierzenberger@gbstern.at


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Pressetext (PDF)


Bild 1

„Wer Lust hat zu garteln und eine Baumscheibe zu bepflanzen, bekommt von den Grätzl-Expertinnen und –Experten der GB* kostenlose Tipps“, so Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. (© PID/Martin Votava)

Bild 2

„Das Garteln ist eine Bereicherung für die Nachbarschaft. 75 Jahre lebe ich in dem Haus, davon war ich 70 Jahre per Sie mit allen. Und jetzt bin ich per Du“, erzählt Baumscheibengärtner Christian Gottfried. (© GB*/Daniel Dutkowski)

Bild 3

Biologe Florian Eil hat mit zwei Kolleg*innen auf einer Fläche am Meidlinger Migazziplatz rund 200 Pflanzenindividuen gesetzt und eine Oase für Insekten und kleine Wildtiere geschaffen. (© GB*/Daniel Dutkowski)

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