Freie Mitte
Stadtwildnis im Nordbahnviertel

Holzsteg, Teich, Büsch und Stäucher
Über neue Holzstege lässt sich der naturnahe Landschaftspark erkunden. (© GB*)

Die "Freie Mitte" ist ein besonderer Landschaftspark, der am Areal des ehemaligen Nordbahnhofs ensteht. Auf rund 10 Hektar wird die wilde „Gstettn“ als wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten erhalten und gleichzeitig Erholungsraum für die Bewohner*innen des Stadtteils geschaffen.

Von 2021 bis 2025 wird die Freie Mitte in mehreren Etappen ausgebaut. Im November 2021 wurde der erste Teilbereich – die „Stadtwildnis“ – eröffnet, im Juli 2022 das 7.500 m² große „Parkband 1“ fertig gestellt.

Der dritte Teilbereich ist fertig!

Am 21. November 2022 wurde der nördliche Teil der Freien Mitte eröffnet. Er umfasst etwa die Hälfte von den insgesamt 10 Hektar.

Neben der Picknick- und Drachenwiese steht den Bewohner*innen des Nordbahnviertels ab sofort auch eine neue Hundezone, ein Gemeinschaftsgarten sowie ein weiterer Kinder– sowie ein Fahrradspielplatz zur Verfügung.

Im Bereich des Gemeinschaftsgartens werden gerade noch Obstbäume gesetzt, damit Parkbesucher*innen in Zukunft hier Äpfel und Birnen ernten können.

Mit der Fertigstellung ist nun auch die historische Eisenbahnbrücke begehbar. Diese verbindet den zentralen Bereich Nord der „Freien Mitte“ mit der „Stadtwildnis“, die bereits letztes Jahr eröffnet wurde.

Bei der Planung für die Freifläche wurden möglichst viele Wünsche aus dem vorangegangenen Beteiligungsprojekt zum Leitbild "Freie Mitte - vielseitiger Rand" berücksichtigt.

  • rund 180 Bäume und vorhandene Vegetation bleiben erhalten
  • ca. 320 Bäume werden neu gepflanzt
  • Aufenthalts- und Bewegungsflächen auf den Wiesen und unter den Bäumen
  • Themenspielplätze (Drehen und Wippen, Klettern, Sandeln und Spielen, Balancieren und Hüpfen, Ballspiel, Hangeln und Schwingen, Schaukeln und Schweben)
  • Platz für Boulespiel
  • 2 Hundezonen
  • Calisthenics Turngeräte
  • Skateplatz
  • Volleyball
  • Fahrradparcour
  • Gemeinschaftsgarten
  • Trinkbrunnen und Öklos

Naturnahe "Stadtwildnis"

Bei der Gestaltung steht der Erhalt der Natur im Mittelpunkt: Der vorhandene Baumbestand wird erhalten, neue Bäume werden gepflanzt. Teiche dienen als Laichhabitate für Wechselkröten, Totholz als Versteck und Eiablageplätze für Eidechsen. Über ein Netz aus Holzstegen lässt sich die Pflanzen- und Tierwelt erkunden, Hochsitze laden zu Naturbeobachtungen ein. Die Beleuchtung des Parks ist insektenfreundlich gestaltet.

  • Holzsteg und natürliches Gebüsch, Hochsitze aus Holz
  • Stapel mit Totholz, natürliches Gebüsch und eine Holzsteg
  • Teich, rundherum natürliches Gebüsch

Um den besonderen Charakter dieses Areals zu erhalten, bleiben der Wasserturm und die ehemaligen Kohlenrutschen aber auch einzelne Gleisabschnitte, Weichen, Wasseranzeiger, Strommasten und die Eisenbahnbrücke bestehen.

Ein „Stadtbalkon“ überblickt einen Teil des Parks, Steine der Mauer werden zu Sitzstufen und von fast überall genießt man den weiten Blick bis zum Kahlenberg.

Der Zugang kann während der Bauzeit nur hinter den Häusern in der Vorgartenstraße 100–106 erfolgen.

Park oder Gstettn? Beides!

Blick auf eine wilde , bewachsene Schotterfläche, im Hintergrund ein altes Backsteingebäude
Freie Mitte mit Wasserturm (© GB*)

Die Freie Mitte wird anders aussehen als ein typischer städtischer Park:

Die Natur soll hier möglichst unberührt bleiben, daher wird die Pflege auf das Nötigste beschränkt. Gemäht werden z.B. nur die Spiel-, Sport- und Aufenthaltsbereiche.

Mit Trockenwiesen, Staudenflächen und schütterer Vegetation auf steinigem Untergrund unterscheidet sich auch die Bepflanzung wesentlich von einem Park.

Vom Frachtenbahnhof zum Biotop

Der Nordbahnhof befand sich auf ehemaligem Überschwemmungsgebiet der Donau. Nach der Einstellung des Bahnbetriebs in den 1990er Jahren eroberten Pionierpflanzen die trockenen, humusarmen Freiflächen. Die so entstandene „Gstettn“ wurde von zahlreichen Tierarten besiedelt und ist heute ein wichtiger Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Alles zum Nordbahnviertel und den aktuellen Entwicklungen erfahren Sie hier!


Landschaftsplaner Thomas Proksch über das Konzept „Freie Mitte":