Menschen, Geschichten und Lieblingsorte
Offene Zeitungswerkstatt in Ottakring
Wer sind die Menschen, die hier wohnen? Was bewegt sie und welche Geschichten haben sie auf Lager? Bei 28 °C, Sonnenschein, selbstgemachter Zitronen-Minz-Limonade und vielen Mitmach-Stationen führten wir viele spannende Gespräche mit Bewohner*innen im Alten Ort im Herzen von Ottakring und hörten ihre Geschichten.
Im Schatten unter den Bäumen – direkt gegenüber dem Kindergarten in der Ottakringer Straße 202 – fand die erste offene Zeitungswerkstatt unserer Initiative „Wir machen Zeitung!“ statt.
So unterschiedlich und vielfältig, wie das Grätzl im Westen Ottakrings selbst, sind auch die Besucher*innen unserer Veranstaltung: Eltern, die ihre Kinder vom Kindergarten abholen und Menschen, die unsere Einladung per Post erhalten haben, kommen vorbei. Verschiedene Gruppen Jugendlicher besuchen uns im Laufe des Nachmittags. Bei erfrischender Limonade erzählen sie uns vom Leben in der Nachbarschaft und welche Themen sie beschäftigen.
Ein Wohnzimmer für Interviews
An vier Stationen können sich die Besucher*innen der offenen Zeitungswerkstatt mit ihrer Nachbarschaft auseinandersetzen und ihre persönliche Geschichte erzählen.
Das „Wohnzimmer“, ausgestattet mit Sitzmöglichkeiten, einem Luftbild-Teppich von Ottakring und den umliegenden Bezirken sowie einem Fotoalbum mit historischen Bildern vom Alten Ort, lädt zum Verweilen und Plaudern ein. „Meine Eltern haben in der Pfarre Alt Ottakring hier am Platz geheiratet“, erzählt uns eine Besucherin, während sie interessiert im Fotoalbum blättert.
Beim „Kennenlern-Plakat“ wird mit Stickern gearbeitet und es werden Fragen zu Alter, Geschlecht, Wohnsituation und der Nachbarschaft beantwortet. „Für mich bräuchte man beim Alter eine eigene Kategorie“, lacht ein älterer Herr und seine Frau erzählt uns, dass er früher hier in der Nähe eine Werkstätte hatte. Er habe eine Wasseraufbereitungsanlage erfunden, die mit Sonnenenergie funktionierte. Aber leider wäre es unmöglich gewesen, dafür Investoren zu finden.
Lieblingsorte und bunte Bilder
Gibt es Lieblingsorte? Wo sieht man die meisten fröhlichen Menschen, wo trifft man sich mit Freund*innen und Familie? Mit einer Karte vom Projektgebiet rund um den Alten Ort und Pins wollen wir herausfinden, an welchen Orten am meisten gelacht wird und wo sich die Menschen, die hier leben, weniger wohl fühlen. „Und wo wohnen wir?“ fragt ein Bub seine Mutter. Gemeinsam stecken sie den Pin mit dem Haus-Symbol an die passende Stelle.
Bei unserer vierten Station malen Kinder bunte Bilder auf eine lange Papierrolle. „Was ist dieser Ort für dich?“, fragen wir sie. Die Kinderaugen strahlen vor Freude, während sie ihre Fantasie aufs Papier bringen. Dabei entstehen viele kleine und große Kunstwerke, die zeigen, was die jüngsten Bewohner*innen Ottakrings bewegt.