Raus auf die Straße!
Gesellschaftliche Teilhabe im öffentlichen Raum fördern

Gesellschaftliche Gruppen wie Menschen mit Migrationshintergrund, FLINTA*, Ältere, Kinder und Jugendliche sind in öffentlichen Räumen oft unterrepräsentiert und haben wenig Möglichkeiten, diesen mitzugestalten. Unser Projekt „Raus auf die Straße” soll diesen Gruppen Raum für ihre Bedürfnisse geben und sie aktivieren, den Lebensraum „auf der Straße” aktiv mitzugestalten.
Dazu vernetzen wir uns mit sozialen Akteur*innen, identifizieren gemeinsam Potenziale und integrieren das Projekt in laufende GB*Aktivitäten. Im 2. und 20. Bezirk erkunden wir mit ausgewählten Zielgruppen öffentliche Räume und analysieren mittels innovativer Methoden wie „Explorative Walks“ und „Emotional Mappings“ deren Bedürfnisse und Sicherheitsempfinden. Basierend auf den Ergebnissen entstehen Formate wie Veranstaltungen, Ausstellungen oder Sportaktivitäten, die die Teilhabe aller fördern.
Im vergangenen Jahr konnten wir bereits wertvolle Kooperationen mit Schulklassen mit Inklusionsschwerpunkt, Mädchenprojekten und Jugendzentren schließen. Durch gemeinsame Streetworking-Aktionen haben wir den öffentlichen Raum besser kennengelernt. Auch mit Pensionist*innen ging es „Raus auf die Straße”.
Senior*innen erkunden das Nordbahnviertel

Obwohl der Pensionist*innenklub in der Wehlistraße im 2. Bezirk nur wenige Meter vom Nordbahnviertel entfernt liegt, wirkte das neue Viertel für viele Senior*innen wie eine unbekannte Welt, die sie bisher nur für praktische Zwecke betraten.
Diese „imaginäre Barriere“ wollten wir gemeinsam überwinden. In einem co-kreativen Workshop tauschten wir uns über Zugänglichkeit, Nutzung und Wohlbefinden im Nordbahnviertel aus und planten zusammen eine Route für einen explorativen Spaziergang.

Wenige Wochen später machten wir uns gemeinsam auf den Weg – unterstützt durch Fahrradtaxis, damit alle dabei sein konnten. Auf der Exkursion erhielten die Teilnehmer*innen spannende Einblicke in die Entwicklung des Viertels, erfuhren mehr über die Freie Mitte, lokale Tiere wie die Wechselkröte und besichtigten Orte wie die Wohnsiedlung Am Tabor oder das Konzept der Hauswirtschaft.
Immer wieder hielten wir inne, um über das Wohlbefinden an verschiedenen Punkten zu sprechen und zu diskutieren. Am Ende des Tages fühlten sich die Senior*innen dem Viertel vertrauter und möchten künftig öfter dort Zeit verbringen. Auf ihren Wunsch planen wir im kommenden Jahr sportliche Aktivitäten vor Ort.
„Ich möchte mich im Namen aller Senior*innen für den tollen Ausflug in das Nordbahnviertel bedanken. Alle waren vom Einsatz der GB*Mitarbeiter*innen und den umfangreichen Ausführungen begeistert, es war ein ganz besonderer Nachmittag.“
- Claudia Taifer, Klubbetreuerin der Seniorenklubs des 2. Bezirks
Sprachenvielfalt im Grätzl: Ausstellung „Sprachen in Bildern“

Wie sieht Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum aus? Welche Sprachen begegnen uns im Alltag? Diesen Fragen widmeten sich Schüler*innen der MS1 Holzhausergasse im Rahmen eines Projekts in Kooperation mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung für die Bezirke 1, 2 und 20.
Das Ergebnis war die Ausstellung „Sprachen in Bildern“, die von 27. Mai bis 11. Juni 2025 im GB*Stadtteilmanagement in der Nordbahnstraße 14 zu sehen war. Gezeigt wurden Collagen, Scrapbooks, Stadtlandschaften und fotografische Fundstücke – inspiriert vom sprachlichen Alltag rund um die Schule.

Die Jugendlichen dokumentierten auf Stadtspaziergängen verschiedenste Sprachen im öffentlichen Raum – von Geschäftsschildern bis Graffiti – und setzten diese Eindrücke anschließend künstlerisch um. Besonders beliebt war das Arbeiten mit Scrapbooks – eine kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Mehrsprachigkeit.
Auch Bezirksvorsteher Alexander Nikolai besuchte die Ausstellung und beteiligte sich begeistert an der Mitmachstation.
Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie aufmerksam und kreativ junge Menschen ihre Umgebung wahrnehmen – und wie vielfältig Sprache im Grätzl sichtbar wird.
„Die Idee kam auf, als wir in der Schule Plakate mit den Namen und Eigenschaften der Schüler*innen gemacht haben. Dabei wurde schnell klar, wie sprachenvielfältig die Gruppe ist – und wir fragten uns: Wie geht dieser Sprachenschatz außerhalb der Schule weiter?“
Lehrer Wilfried Swoboda, der gemeinsam mit Klassenlehrerin Cornelia Buchheit das Projekt durchführte.