Markt auf Probe

Auch Brigitte und Willi haben ihre Idee beim ersten Nachbarschaftsbudget für Hirschstetten und Breitenlee 2023 eingereicht – und sie haben den Nachbarschatz bekommen! Ihr Ziel: Einen temporären Bauernmarkt in den Stadtteil rund um die Berresgasse bringen. Wir haben noch vor der erfolgreichen Umsetzung mit ihnen über ihre Motivation gesprochen.


Erzählt uns von eurem Vorhaben!

Brigitte: Wir wollen einen Markt auf Probe in die Scheedgasse bringen! Im Herbst soll es sechs Bauernmarkttermine geben – idealerweise wird in Zukunft ein ständiger Markt daraus.

Ein ständiger Markt - ist das eure Vision?

Brigitte: Unsere Vision ist ein Platz der Kommunikation hier im neuen Stadtteil. Zudem soll der Markt den Bauern aus der Umgebung eine Möglichkeit geben, ihre Produkte anzubieten und der umliegenden Bevölkerung die Möglichkeit, lokale biologische Produkte in ihrer Nachbarschaft zu bekommen.

Willi:  Uns ist auch die Qualität der Waren wichtig. Hier soll es Produkte geben, die man woanders nicht oder nicht so leicht bekommt. Der Markt soll keine Eintagsfliege sein, sondern sich zu einem selbstständigen Wochenmarkt weiterentwickeln.  

Warum ist euch ein Markt wichtig?

Willi: Ich hab den Genochmarkt noch gekannt – den gibt es jetzt nicht mehr. Und ich war oft am Schlingermarkt, früher. So etwas fehlt mir hier – für Bezirke sind Märkte wichtig. Sie sind identitätsstiftend. So ein Markt ist aber auch für die Nachbarschaft wichtig – gerade hier, wo so viel gebaut wird, braucht es Orte, an denen man sich treffen kann. Nicht nur einkaufen, sondern auch einen Kaffee trinken, Leute sehen, Leute kennenlernen.

Wie habt ihr vom Nachbarschatz erfahren und was hat euch dazu bewogen, eine Idee einzureichen?

Brigitte:  Ich hab in der Bezirkszeitung davon gelesen. Ich hab das am Abend gelesen und gleich eine Idee eingereicht. Am nächsten Tag hat mich mein Mann gefragt, ob wir nicht einreichen wollen – ich hab gesagt: „Du bist zu spät – ich hab schon eingereicht.“ Aber ich hab ihm nicht gesagt, was für eine Idee ich hatte.

Willi:  Bei mir war es auch so – eine Spontanreaktion auf den Artikel in der Bezirkszeitung.

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Brigitte:  Erst hier bei euch - im Stadtteilmanagement Berresgasse. Wir hatten unabhängig voneinander dieselbe Idee gehabt. Ihr habt uns zusammengebracht.

Erzählt uns noch ein bisschen, wie ihr vorgehen wollt.

Willi: Wir haben uns die Umsetzung wesentlich einfacher vorgestellt und nicht mit so vielen bürokratischen Hürden gerechnet. Zuerst haben wir Standler*innen gesucht: wir waren in den Blumengärten, in der Seestadt, in Aspern - wir haben uns viele Märkte angesehen.

Brigitte: Dann sind wir zum Marktamt gegangen – das war sehr informativ und wir wurden ausführlich beraten. Die größte Hürde war bzw. ist die Stromversorgung – da stehen wir derzeit. Mit der Stromversorgung steht und fällt der Markt.

Und was fehlt euch noch?

Brigitte: Wir suchen noch Standler*innen, die beim Markt verkaufen wollen!


Der Bauernmarkt startet durch!

Ein Nachbarschaftsprojekt, das dank viel Engagement von Bewohner*innen, Budget aus dem Nachbarschatz und Stadtteil-Know-how unseres GB*Teams umgesetzt werden konnte.

Im Herbst 2023 war es dann tatsächlich soweit und der Bauernmarkt konnte durchstarten! Von Ende Oktober bis Anfang Dezember verwandelte sich die Grünfläche an der Ecke Quadenstraße/Berresgasse jeden Samstag in einen temporären Markt.  

Ermöglicht und organisiert wurde der Markt von engagierten Bewohner*innen aus Hirschstetten, allen voran Brigitte und Willi. 

An sechs Samstag-Vormittagen, jeweils von 9-14 Uhr, fand der Gelegenheitsmarkt an der Ecke Berresgasse/Quadenstraße statt, direkt vor dem neuen Bildungscampus Berresgasse. Geboten wurden regionale Produkte von lokalen Hersteller*innen wie Wein, Bier und Kaffee über Gemüse, Wurst und Käse sowie Bio- Imkereiprodukten, Duftöle und Blumen. Die Besucher*innen erwartete eine große Produktvielfalt. Auch zwei Kunsthändler*innen boten ihre handgemachten Einzelstücke feil.

Brigitte Holczmann, die diese Initiative seit Beginn mit viel Herzblut und Tatendrang vorantrieb, zum Markt auf Probe: „Unsere Vision ist ein Platz der Kommunikation hier im neuen Stadtteil. Zudem soll der Markt den Bauern aus der Umgebung eine Möglichkeit geben, ihre Produkte anzubieten und der umliegenden Bevölkerung die Möglichkeit, lokale biologische Produkte in ihrer Nachbarschaft zu bekommen“