Im Einsatz für den Frauenfußball
FC Mariahilf
Wenn Anna Ressmann und Anna Huber aufeinandertreffen, geht es um mehr als Tore und Taktik. Die eine steht im Tor, die andere als Kapitänin auf dem Feld – gemeinsam prägen sie das Spiel des Frauenteams des FC Mariahilf. Doch ihr Engagement endet nicht am Spielfeldrand: Als Teil des Vorstands und Beirats setzen sie sich für die Zukunft des Wiener Frauenfußballs ein.
„Wir sind Teil einer Entwicklung im Frauenfußball“, sagt Anna Ressmann. „Denn heutzutage haben Mädchen Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren können – das war früher nicht so.“ Die beiden wissen, wie viel es braucht: Trainerinnen, Strukturen, Räume – und Menschen, die daran glauben.
„Teamsport ist etwas ganz Besonderes.“
Der FC Mariahilf begleitet Anna Ressmann und Anna Huber seit Jahren. Mittlerweile gibt es drei Frauenteams und drei Mädchenteams. Auch wenn das Training außerhalb des Bezirks stattfindet – verwurzelt bleiben sie in Mariahilf, war die Geburtsstunde des Vereins doch im Gasthaus G´schamster Diener inmitten des 6. Bezirks. Für beide ist klar: Fußball schafft Verbindung. „Teamsport ist etwas ganz Besonderes“, so Anna Huber. „Man wächst zusammen, gewinnt Freundschaften, sieht sich öfter als manche Verwandte.“ Ihr Dank geht dabei auch an die Trainerinnen und Trainer, die diese Entwicklung möglich gemacht haben und die Mädchen- und Frauenteams mit aufgebaut haben.

Die Mannschaft ist bunt gemischt – von 14 bis 50+ reicht die Altersspanne. Jung lernt von Alt und umgekehrt. „Je älter man wird, desto wichtiger wird der Austausch mit jungen Menschen“, meint Ressmann. „Da geht’s um Fußball – aber auch um gesellschaftliche Fragen.“ Gemeinsam trainieren, reisen, lachen. Trainingslager, Wintercamps – das Team lebt Gemeinschaft. „Wenn du mal schlecht drauf bist und zum Training kommst – die anderen ziehen dich einfach mit“, erzählt Anna Huber. „Das gibt Energie.“
Und doch: Nur acht Prozent der aktiven Fußballerinnen und Fußballer in Wien sind weiblich. Das wollen Anna Ressmann und Anna Huber ändern. „Wir hoffen, dass wir in 20 Jahren zurückblicken und sagen können: Damals war’s noch unvorstellbar, dass Frauen vom Fußball leben konnten – und heute ist das normal.“
Bis dahin setzen sie auf Sichtbarkeit. Sie motivieren zum Mitmachen, laden ein zum Zuschauen – und zum Unterstützen. „Einfach mal zu einem Spiel gehen, die Social-Media-Seiten liken, über den Frauenfußball reden – das hilft schon viel“, sagt Ressmann. Denn: Fußball ist für alle da. Und mit Spielerinnen wie Anna und Anna bleibt er in Bewegung.
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