11.1.2022

Mit der Stammersdorfer Kellergasse gehts aufwärts!

Dialog und Austausch bringen den stadtbekannten Hohlweg auf den Weg in die Zukunft. Bezirksvorsteher Georg Papai hat gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung einen Prozess zur Stammersdorfer Kellergasse gestartet, damit sich diese positiv entwickelt. Vor allem im Bereich der Verkehrsorganisation gibt es Wünsche, Ideen, Anregungen und Möglichkeiten, um Verbesserungen zum Wohle aller zu erzielen.

Die Kellergasse – Floridsdorfer Identität am nördlichen Stadtrand

Die Stammersdorfer Kellergasse ist bis weit über die Bezirksgrenzen bekannt. Neben Grinzing, Sievering oder Nußdorf gehört sie zu den beliebtesten Heurigengegenden Wiens und weist eine beachtliche Auswahl an Buschenschanken auf. In den zahlreichen Kellern heißt es immer wieder „Ausg’steckt is“ und auf den beschaulichen Terrassen genießt man bei einem Glas Wein einen großartigen Blick über die Hauptstadt.

Gleichzeitig steht die Kellergasse städteplanerisch vor großen Herausforderungen. Einerseits stellte die Stadt Wien durch die Verordnung einer flächendeckenden Schutzzone schon vor Jahren die Weichen, das Ensemble „Stammersdorfer Kellergasse“ zu schützen und ihr charakteristisches Erscheinungsbild zu erhalten. Außerdem bewahrt die Widmung als Wald- und Wiesengürtel die Struktur der Kellergasse. Andererseits wird der gepflasterte Hohlweg stark vom Durchzugsverkehr befahren.

Daher sind Bezirksvorsteher Georg Papai in enger Kooperation mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung für die Bezirke 21 und 22 (GB*) im letzten halben Jahr tätig geworden. In Abstimmung mit den Dienststellen sowie den örtlichen Eigentümer*innen und lokalen Gewerbetreibenden sollen Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.

Bezirksvorsteher Georg Papai ist überzeugt, dass die Kellergasse vielen Floridsdorfer*innen wichtig ist. Vom bisherigen Engagement der Anrainer*innen zeigt er sich beeindruckt: „Ich bin zuversichtlich, dass wir uns gemeinsam Schritt für Schritt Verbesserungen nähern. Auch wenn es neben einfachen Aufgaben auch schwierige gibt: Bleiben wir gemeinsam dran, die Kellergasse in eine gute Zukunft zu führen!“

Was bereits geschah

Die aktuelle Auseinandersetzung mit der Stammersdorfer Kellergasse nahm ihren Anlauf im Sommer 2021 mit örtlichen Analysen aller relevanten Rahmenbedingungen, um mögliche Handlungsspielräume zu erörtern. Darauf aufbauend erhielten 183 Eigentümer*innen, lokale Unternehmer*innen, landwirtschaftliche Bewirtschafter*innen sowie Pächter*innen in der Stammersdorfer Kellergasse einen Fragebogen zu ihrer Interessenslage. Der Rücklauf der großangelegten Befragung war überdurchschnittlich hoch. Viele Teilnehmer*innen bekundeten ihr Interesse an einer aktiven Mitwirkung am Veränderungsprozess.

Im Oktober führte das Team der GB* vertiefende Interviews mit Interessierten. Eine Straßenumfrage verdeutlichte die Vorstellungen und Bedürfnisse diverser Nutzer*innen - wie z.B. Erholungssuchende, Sporttreibende oder Kund*innen

Gemeinsame Lösungen und Visionen in die Umsetzung bringen

Die Stimmungslage zeigt: Es herrscht viel Konsens darüber, was die Kellergasse ist und braucht – aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. So oder so: Ein Großteil der Befragten sprach sich für eine Entschleunigung des Verkehrs und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität aus. „Bitte schaut, dass die Leute hier wieder gemütlich durchspazieren können!“, brachte es ein Anrainer auf den Punkt.

Einige denken also sofort an eine laute, enge, unsichere und stark beanspruchte Durchzugsstraße, die es zu beruhigen gilt. Andere assoziieren die Achse mit traditioneller Weinproduktion, kleinen Familienbetrieben und als Ort gemeinsamer Feste und Feiern – und wünschen sich mehr Zusammenarbeit vor Ort. Neben neuen Freiräumen für die Direktvermarktung und den Ab-Hof-Verkauf sehnen sich viele danach, dass man die traditionelle Heurigen- und Weinkultur besser erleben kann. „Die Erreichbarkeit, die Ruhe, die Nostalgie, die Natürlichkeit, eine gute Kombination aus Alt und Neu. Keinesfalls eine zu starke Modernisierung. Altes neu beleben!“, forderte etwa eine Befragte.

Da die Auswertung durchaus verschiedene Interessen offenbarte, ist es jetzt zentrale Aufgabe, gute Kompromisse zu suchen und Ziele zu klären. Denn die Vorarbeit, die am Tisch liegt, ist Grundlage, um erste Planungsvorschläge zu erarbeiten. Sabine Gehmayr, Leiterin der GB*, freut sich auf den weiteren Prozess, denn das Klima in der Kellergasse ist sehr konstruktiv: „Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die sich bisher bei der Befragung und bei den Interviews eingebracht haben. Es herrscht eine gute Dynamik! Und natürlich wird es auch weiterhin möglich sein, sich am Prozess zu beteiligen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam an den vielen guten Ideen weiterzuarbeiten.“

Was als nächstes kommt

Im Frühjahr 2022 wird die GB* eine Planungswerkstatt mit den Beteiligten organisieren, um Raum für Dialog und Austausch zu bieten. Eine Info-Ausstellung im GB*Stadtteilbüro wird die bisherigen Überlegungen und Ergebnisse an Interessierte vermitteln. 2023 sollen dann erste Umsetzungsmaßnahmen folgen – und die Kellergasse in eine gute Zukunft führen.


Für Rückfragen kontaktieren Sie bitte:

Sandra Voser
Öffentlichkeitsarbeit
Gebietsbetreuung Stadterneuerung 
Stadtteilbüro für die Bezirke 21 und 22
Brünner Straße 34-38/8/R10, EG 1210 Wien
T: (+43 1) 270 60 43-109
nord@gbstern.at


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Bild 1

Die Stammersdorfer Kellergasse in Wien-Floridsdorf soll zukunftsfit werden. Von links nach rechts: Magdalena Hubauer (GB*), Bezirksvorsteher Georg Papai und Sabine Gehmayr (GB*). (© BV 21)

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